Der Schulabschluss ist gemacht, die Ausbildung bestanden, nun muss sich nur noch ein Job finden. Der Schlüssel, der Tor und Türen öffnen soll, ist die Bewerbung, doch oftmals scheitert es bereits an dieser. Typische Bewerbungsfehler schleichen sich ein und es kommt noch nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch.
Umso besser, wenn man vorher weiß, wie sich Bewerbungsfehler vermeiden lassen. Doch was sind eigentlich typische Bewerbungsfehler?
Der Klassiker unter den Bewerbungsfehlern: Rechtschreibfehler
Schon in früheren Schulaufsätzen konnten einem unliebsame Rechtschreibfehler einen Strich durch die Rechnung machen. Ähnlich läuft das auch im Bewerbungsschreiben, insbesondere dann, wenn man sich zum Beispiel um einen Bürojob mit häufiger Korrespondenz zu Geschäftskunden bewirbt. Findet der potentielle neue Vorgesetzte dann Schlampereien in der Formulierung, spielen gute Zeugnisse oftmals keinerlei Rolle mehr und die Bewerbung wird aussortiert.
Um diesen Bewerbungsfehler zu vermeiden, liest man seine Bewerbung am besten noch mehrmals durch, bevor man sie versendet oder man lässt sie von jemand anderem Korrektur lesen, der sie womöglich durch ein Rechtschreibprogramm jagen wird.
Peinlicher Bewerbungsfehler: Muster-Vorlage
Viele Bewerber schreiben nicht jede Bewerbung neu. Sie schreiben einmal eine Mustervorlage und ändern dann jeweils nur den Adressaten und das Datum. Da soll eine Bewerbung an die Firma „Musterpersonal Management“ und zu Händen eines Herrn Storch gehen und schon ist es passiert: Im Adressfeld steht zwar noch der Herr Storch, in der Ansprache steht aber „Sehr geehrte Frau Dr. Meyer“. Geht diese Bewerbung dann per Post oder E-Mail raus, wird sich der Empfänger seinen Teil denken können und die Bewerbung ebenfalls aussortieren.
Dem kann man vorbeugen, indem man für jede Stelle eine individuelle Bewerbung schreibt. Wer das nicht machen will, kann sich in seiner Muster-Vorlage die Stellen, die zwingend geändert werden müssen, rot markieren und vor dem verschicken wieder schwarz einfärben. So fallen etwaige Lücken besser auf und man geht kein Risiko ein, einen Herrn Storch zur Frau mit Doktortitel zu machen.
Die DIN-Regeln nicht beachtet? So vermeidet man diesen Bewerbungsfehler!
Kaum etwas ändert sich so häufig, wie die DIN-Regeln. Muss jetzt zwischen dem „Sehr geehrte Damen und Herren“ und dem Beginn des Fließtextes nur eine Leerzeile, zwei oder gleich drei? Die (aktuelle) Antwort lautet: eine. Nichtsdestotrotz und ob man die DIN-Regeln nun beherrscht oder nicht, es ist die Optik, die stimmen muss.
Ein beliebter Bewerbungsfehler ist es, beispielsweie seine eigene Anschrift gleich aus dem Anschreiben fernzuhalten oder sie aber womöglich noch in den Bereich zu schreiben, in dem der Adressat seinen Platz finden soll.
Es gilt: Oben links der Absender, oben rechts das Datum, unter den Absender mit mindestens 2 Leerzeilen Abstand der Adressat. Auch für alles Folgende kommt die Regel zum Tragen: Immer schön Absätze einfügen, Formalitäten wie „Anlagen“ am Ende nicht vergessen und eben diese sauber geordnet in die Bewerbungsmappe heften.
Adressatengerechtes Formulieren statt Bewerbungsfehler „Bedienungsanleitung“
Selbst wenn manch einem der Vorstand der Firma bei der man sich bewirbt wie der lebendig gewordene Heilige Gral vorkommt – er ist es nicht. Aus diesem Grund sollte eine Bewerbung für eine Stelle als Techniker nicht wie eine Bedienungsanleitung formuliert werden und eine Bewerbung für eine Stelle als Werbefachfrau nicht wie ein Singsang.
Außerdem werden Bewerbungen nicht von Maschinen sondern von Menschen ausgewertet und da geht es schon bei der Übersichtlichkeit los. Jeder Arbeiter einer Personalabteilung wird dankbar sein, wenn Sie ein Deckblatt für die Bewerbung entwerfen. Kein Deckblatt hingegen parat zu haben ist ein beliebter Bewerbungsfehler, der in besser gestellten Unternehmen bereits zum Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren führen kann. Auf einem Deckblatt finden sich dann Informationen wie „Bewerbung um einen Arbeitsplatz als …“, die eigene Adresse mitsamt Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie die Nennung aller Anlagen. Auch ein Lichtbild kann hierauf schon seinen Platz finden und gibt die Möglichkeit, im tabellarischen Lebenslauf mehr Platz für diverse Ausführungen zu haben.
Stolperfalle Aufbau als Bewerbungsfalle Nr. 1
In der Regel fängt jede Bewerbung gleich an. Man teilt dem Empfänger mit, wie man auf die Stellenanzeige aufmerksam geworden ist und dass man sich um diese hiermit bewerbe. Den Übergang zu persönlichen Angaben, der Auflistung von Kenntnissen, Fähigkeiten, Erfahrungen usw. bekommen allerdings nur wenige wirklich gut hin.
Ein wenig sympathischer Bewerbungsfehler ist es, zu beginnen mit „Sie suchen …“. Der Arbeitgeber weiß meistens selbst, was er sucht, er braucht seine eigene Stellenbeschreibung nicht noch einmal heruntergeleiert zu bekommen. Hier gilt es, kreativ zu werden.
Am besten eignet sich jedoch immer noch der unmittelbare Einstieg. Nachdem man sein Interesse an der freien Stelle mit „Hiermit bewerbe ich mich um den von Ihnen ausgeschriebenen Arbeitsplatz zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ oder Ähnlichem bekundet hat, kann man gut und gerne einsteigen mit: „Ich bin gelernter Bürokaufmann, 36 Jahre alt, ledig und verfüge über 7 Jahre Berufserfahrung“ und schon hat man den Einstieg gefunden, um ein paar Worte über seine Berufserfahrung und seine Kenntnisse zu verlieren.
Um Bewerbungsfehler zu vermeiden, in jedem Fall zu raten
Wer sich mit seiner Bewerbung unsicher ist, sei es ob der Rechtschreibung oder ob diverser Formulierungsschwierigkeiten: Es rentiert sich immer, noch einmal eine andere Person einen Blick auf die Bewerbungsunterlagen werfen zu lassen. Bewerbungsfehler schleichen sich nämlich umso schneller ein, je begehrter die freie Stelle ist.